Höhere Ausbildung

    joel pasquier sJoël Pasquier - Bachelor in Optometrie

    Ausbildung der diplomierten Augenoptiker und der Optometristen

    Optometristen und diplomierte Augenoptiker sind Spezialisten für die Korrektur von Ametropien (Sehfehlern). Sie messen die Sehschärfe ihrer Kunden und prüfen gegebenenfalls, ob sie Kontaktlinsen vertragen. Nach einer gründlichen Analyse und Lagebeurteilung bestimmen sie die Korrekturwerte oder passen die entsprechenden Kontaktlinsen an.

    Bis 2010 wird die Ausbildung der qualifizierten Augenoptiker durch ein Diplom abgeschlossen, das der eidgenössischen Meisterprüfung entspricht.

    Die neue Optikerausbildung erfolgt nun an einer Fachhochschule. Die neue Berufsbezeichnung lautet « Optometrist FHS ».

    Die von der kantonalen Gesundheitsgesetzgebung geregelten Sehtests und die Anpassung der Kontaktlinsen dürfen somit nur von diplomierten Augenoptikern oder Optometristen durchgeführt werden (Ausnahme: Augenärzte). Sie müssen Patienten sogar zu einem Augenarzt überweisen, wenn sie pathologische Veränderungen vermuten oder feststellen.

    Um das Diplom zu erlangen, mussten bislang die Berufs- und höheren Fachprüfungen unter der Aufsicht des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie (BBT) bestanden werden. Die diplomierten Augenoptiker mussten eine Ausbildung von insgesamt acht Jahren absolvieren, wenn die vier Jahre Grundausbildung (Lehre), zwei Jahre Praxis im Geschäft und vier Semester Studium an der Ecole supérieure suisse d’optique (ESSO) berücksichtigt werden.

    Die Schwerpunkte des Lehrplans der Hochschule sind die Anatomie, Pathologie und Physiologie des Auges, da dies die Grundlage der optometrischen Ausbildung ist. Die sehr spezielle theoretische Ausbildung war so mit den praktischen Arbeiten verbunden, die in den entsprechenden Tätigkeitsbereichen realisiert wurden. Künftig kann die Ausbildung entweder im Rahmen der Lehre mit Berufsmatura und anschliessender Ausbildung an den Fachhochschulen oder ohne Lehre mit Berufsmatura und einjährigem Praktikum in einem Optikgeschäft mit anschliessendem Studium an den FHS erfolgen.

    Das Studienprogramm der ESSO orientierte sich an den Richtlinien des European Council of Optics and Optometry (ECOO). Der ECOO befürwortet eine Harmonisierung der optometrischen Ausbildung in Europa. So hat er unter anderem das neue europäische ECOO-Diplom für die Optometrie speziell definiert und eingeführt. Die ersten offiziellen Prüfungen fanden 1999 statt. Auch hier finden wir, vor allem im Prüfungsausschuss, Vertreter der Schweizer Optometrie.

    Die ESSO wurde am 1. Juli 2007 vor allem deshalb in ein Institut für Optometrie an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten umgewandelt, um die Optikerausbildung in das derzeitige Bildungssystem (Bachelor/Master) einzubinden.

    Der erfahrene Lehrkörper ist so übernommen und das Programm den aktuellen Anforderungen angepasst worden. Mit der neuen Fachhochschule ist die Studienzeit von 4 auf 6 Semester erhöht worden. Trotz einer erweiterten Ausbildung wird der Optometrist FHS – dies ist die offizielle Bezeichnung – die gleichen Aufgaben, Rechte und Pflichten haben wie sein aktueller diplomierter Kollege.